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Nachhaltigkeit ist gut

Nationales Fachkräftetreffen initiert

Über nachhaltige Konzepte wird viel gesprochen, aber es ist schwer sie mit Inhalt zu füllen. Was sind die Antriebe der Menschen, was motiviert sie? Wie finden sich Strukturen, welche langfristige Planung mit flexiblem Agieren kombinieren?

Aaron Bremer, unser Werkstatt-Leiter in Uganda, ist überzeugt:
„Nur wenn Orthopädietechniker in Uganda zusammen an Lösungen für Uganda arbeiten, können wir die derzeitigen Mängel überwinden und die Qualität der Versorgung steigern. Dazu haben wir, von Pro Uganda, ein Nationales Fachkräftetreffen ins Leben gerufen. Rund 25 Werkstattleiter sind gekommen und haben über Logistik, standardisierte Prozesse und Nachhaltigkeit gesprochen. Das Treffen war intensiv – und reich an Erkenntnissen!“

Dieses Fachkräfte Treffen hatte Aaron Bremer im Vorfeld mit Samuel Kayondo vom Mulago Hospital/Kampala (Bild) geplant. Von dem Treffen mitgenommen hat Aaron Bremer, dass fast alle Kollegen in Uganda die gleichen Probleme haben, was Logistik und Qualität betrifft. Gleichzeitig traf er auf überwältigend positive Reaktionen bei der Präsentation der Pro Uganda Lösungs-Ansätze. Und es gibt motivierte Fachkräfte, die gemeinschaftlich arbeiten und dazu einen Beitrag leisten möchten. Leider sind aktuell nahezu keine empirisch erfassten Daten zu den relevanten Produkten vorhanden. Auch gibt es noch keine gut organisierte Plattform für die nationale Zusammenarbeit von Orthopädie-Technikern. Das Fazit von Aaron Bremer: „Da es noch keine treibende Kraft gibt, welche die Techniker in Uganda zusammen führt, möchten wir uns weiterhin für diese Zusammenarbeit einsetzen. Das ist sehr zeitintensiv, doch nur auf dieser Basis ist Nachhaltigkeit möglich.“

Fortbildungen und Schulungen sind weitere Bausteine zur Nachhaltigkeit. Aaron Bremer meint dazu:“Wenn wir die einheimischen Fachkräfte unserer Kooperationspartner fortbilden, investieren wir in Menschen!“

Pro Uganda bietet aus diesem Grund den Berufsschülern zur Orthopädietechnik aus dem Mulago Hospital in Kampala regelmäßige Praktika in der Prothesen-Werkstatt an. Dabei lernen sie welche orthopädietechnischen Materialien und Passteile es gibt und wie vielfältig die Versorgungsmöglichkeiten sind. Die Schüler profitieren dabei auch von den Kenntnissen der vielen „Come and Work“ Kurzzeit-Mitarbeitern aus Deutschland. So konnte in den letzten Wochen auch die Physiotherapeutin Petra Tennig die Grundlagen des Lauftrainings vermitteln.

Aber nicht nur in der Prothesen-Werkstatt finden Fortbildungen statt, sondern gelegentlich besuchen Aaron und seine Mitarbeiter auch die Mulago Berufsschule in Kampala. So haben sie dort kürzlich einen Vortrag über Prothetik, Kniegelenke und Schaftgestaltung gehalten.

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